Corsa A-CC, Bj. 1991 von Jenny
1,2l,
33kW
Jenny
2007 hatte ich umfangreiche Karrosseriearbeiten an einem
Corsa A durchgeführt. Das lohnt sich natürlich nicht, und das
Auto ist auch nicht wirklich schön, aber ich habe ähnlich viel Spaß wie damals beim Kadett
gehabt. Ausserdem mag Jenny Ihn. Eigentlich sollte ja nur
der Radlauf aus Spachtelrost gegen einen aus Blech getauscht werden. Also haben Jenny,
Georg und ich mal angefangen. Schön großzügig rausschneiden...
Der Moloy
... dann feststellen, daß vom Innenkotflügel auch
nicht mehr so viel dran ist. Rausschneiden. Den Radlauf von der anderen
Seite haben wir kopiert und auf dem Amboß aus dem Handgelenk heraus
gedengelt. Ist Euch so was auch schon mal passiert: Du hast alle Zeit der
Welt, super Material und sollst ein Blechteil für ein echt teures Auto
herstellen und Du stellst Dich an wie ein Erstklässler bei seiner ersten
Kehlnaht - es klappt überhaupt nicht und am Ende schmeißt Du alles in die
Tonne und gehst heulend in die Kneipe. Und ein anderes Mal willst Du so einen 87% Job bei einer
alten Karre erledigen und irgendwie geht alles am Schnürchen? So war
das hier. Nach 20 Minuten war das Repblech fertig...
paßt schon
ganz
gut angeschweißt
...noch 17 Mal anhalten, biegen, etwas klopfen und dengeln ... und ...
anschweißen...
beim
Schleifen schon ganz schick!
... schleifen, gucken, fühlen und nochmal schleifen. Dann die kleine
Roststelle am anderen Radlauf noch wegmachen und feststellen, dass doch
noch mehr Löcher drin sind. Gott sei Dank haben wir schon angefangen ohne
vorher den Gesamtumfang der Kleinreparatur zu checken. Jetzt gibt es kein
Pardon mehr - jetzt wird die Karre repariert auch wenn die Drahtrolle im
Schweißgerät hinterher alle ist!
Loch
...aber hier ist noch eins
Was soll ich sagen: Natürlich haben wir noch mehr Löcher gefunden:
Radhäuser, Heckabschlußblech usw...
...säubern und zu machen
Wir haben dann erstmal alles mit weissem Heizungslack gestrichen, weil Jenny
die rote Farbe, die ich zunächst aufgetragen hatte, damit die Karre nicht
weiterrostet, doch sehr auffällig fand. Ich erklärte Ihr: "Lieber rot
als rostig".
lieber
rot als rostig
Motorhaube
lackieren
Die Geschichte endete an dieser Stelle
zunächst, da die Karre nicht über den TÜV kam, und der gute
Prüfer fünf(!) weitere Durchrostungen fand. Aber keine Sorge, da wir ja auch nicht halbbetrunken nach Hause gehen, lud ich
das Schweißgerät und mich zu einem weiteren Happening ein. Die
Schweller waren in erster Linie betroffen und bekamen hübsche Flicken aus
Automatenstahl.
schicke
Flicken
und
dann
Dichtmasse ...
... sie baden gerade Ihre Hände drin
Schließlich wurden die Radläufe noch lackiert und schon sieht man von
der ganzen Arbeit nichts mehr.
... einmal rechts
lackieren
... und einmal links
Beim Befestigen der losen Batteriehalterung fand ich dann auch das Loch
am Längssträger ... ... also ich habe noch mehr Löcher als der TÜV
Prüfer gefunden.
Schließlich und endlich mußten noch die Bremsschläuche vorne gewechselt
werden. Mal abgesehen davon, daß man die Bremsleitungen nicht sehr gut los
kriegt, wie entlüftet man die Bremsen ohne einen zweiten Mann? Entweder
kauft man sich einen professionellen Entlüfter für 43.567.899,-- Euro,
oder man nimmt 2m 4mm² Plastikschlauch und ein Fahrradschnellventil
...
Aquariumschlauch
und
ein Fahrradschnellventil
... dann kann die Luft und die fiese schwarze Pampe mit der wir bis
eben gebremst haben raus, aber keine Luft mehr rein!
So, seit gestern ist der Wagen, MOLOY genannt, ohne Mängel über den
TÜV.
Georg und Jenny haben den Wagen lang und breit poliert, jetzt sieht er
wieder schnuckelig aus. Jetzt müssen wir nur noch den Kotflügel ausbeulen
und den Spachtelrost von den Türen entfernen ...
A. Troska, 09.05.2007
2009 ist es dann übrigens weitergegangen. Die Karre kam wieder nicht
über den TÜV. Schweller gab es nur noch, wo ich Repbleche eingeschweisst
hatte. Aber wir haben es zugemacht, die Türen repariert und alles mit
grauer Farbe gestrichen. Ich finde das Auto (jetzt) schön.
Im
August 2009 am CERN in Genf
Im August 2010.
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