Die Seite über mich

                                 Ich
                                 Alex 2023

                                 Ich
                                 Alex 2007 (Foto by Joe Naas)

1969 wurde ich am 28.11. in Herten in Westfalen geboren. In Herten bin ich zur Grundschule und danach auf das Gymnasium gegangen. Heute weiß ich nicht mehr so genau, was ich die ersten 15 Jahre meines Lebens am liebsten gemacht habe. Aber wie alle Kinder der 70er Jahre bin ich Fahrrad und Go-Card gefahren, war jeden Tag dreckig, habe gerne mit Schwarzpulver experimentiert, Lagerfeuer gemacht, Höhlen in Sandberge gegraben und mir aus Weidenkätzchen Pfeil und Bogen gebastelt.

                                              Ich
                                             Alex 1971

Ich hatte kein Handy und keine Playstation und meine Freunde und ich besuchten uns höchstens, wenn man zum Geburtstag eingeladen war. Ansonsten klingelte man und fragte: "Kommt der Dings raus?" Raus durfte der Dings erst nachdem die Schularbeiten fertig waren und nach Hause musste man, wenn die Straßenlaternen angingen oder die Kirchturmuhr sieben Mal geschlagen hatte.

Und - bei uns zu Hause wurde fast alles repariert: Fahrrad- und Vorhängeschlösser, Klobürsten und -brillen, Spielzeuge, Radios und Matchboxautos. Schneidebrettchen, Küchenmesser, Bilderhaken und Stühle. Im Haus meiner Eltern sind noch heute Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens aus den 70ern im Einsatz, die für eine Lebensdauer von maximal 12 Monaten ausgelegt waren. Wenn diese Gegenstände das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatten, wurde die Konstruktion "improved", also verbessert, und der Gegenstand war danach dauerhaltbar. So sind heute immer noch mit Niet-Edelstahl-Flicken reparierte Pfannenwender im Einsatz, die schon da waren, als ich noch mit ner Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt bin.

1984 kaufte ich mir mein erstes motorisiertes Fahrzeug und das einzige nagelneue, das ich je hatte: Eine Zündapp CS 25, kurz bevor Zündapp pleite ging. An mir lag es also nicht! An dem Ding mußte so gut wie nichts repariert werden. Aber schneller gemacht habe ich sie natürlich.

                              Ich
                              Meine Zündapp

Viel lieber hätte ich aber eine gebrauchte Kreidler Flory 3-Gang gehabt. Ich kannte Exemplare, die sind über 100km/h schnell gewesen. Von daher war es vielleicht auch besser, dass ich keine Flory 3Gang hatte. Zu dieser Zeit habe ich angefangen Autos zu reparieren.

                                       
                                        Kreidler Flory

1985 mußte dann eine 80er her, eine Yamaha DT80LC1 mit 10PS, Drehzahlmesser und Kühlmittelfernthermometer. Die war 2 Jahre alt und Gott sei Dank auch öfter kaputt. Ich weiß heute nicht mehr, wieviele neue Kolben ich in teuer gehonte Zylinder gebaut habe. Den Motor habe ich zweimal total zerlegt und wieder aufgebaut. Beim Zerlegen des Yamaha-Motors habe ich auch das erste Getriebe von innen gesehen und verstanden was eine Klauenschaltung ist. Später sollten dann Zahnräder und Getriebe eine meiner Leidenschaften werden.

1987 habe ich mir autodidaktisch Gitarrespielen beigebracht. In dieser Zeit habe ich eine Menge Autos "über den TÜV geschweißt". Autos von Nachbarn, Freunden und Freundinnen und deren Eltern kriegten von mir neue Bremsen, Radläufe oder Zylinderkopfdichtungen. Ich habe Sonnendächer abgedichtet, Vergaser gesäubert, Anlasser gewechselt und Unfallschäden beseitigt.

                                             Ich
                                             Abifete 1989

1988 kaufte ich dann einen schicken Audi 80 GL Diesel mit 54PS. Bei Übernahme hatte das Ding 271.711 km auf der Uhr, aber auch Zentralverriegelung, Schiebedach, Colorglas, 4+E-Getriebe, Alufelfen und Scheinwerferreinigungsanlage. Der Wagen verbrauchte nur 4,8 bis 6,7l Diesel pro 100km. Wegen seines langen 5. Ganges war der Wagen sehr schnell, wenn man alleine auf der Autobahn war. Durchschnittsgeschwindigkeiten von 120km/h waren nachts oder frühmorgens durchaus drin. Nach einem Unfall kriegte der Wagen dann gelbe Konis, eine Tieferlegung und 205er Schlappen auf 13" Alufelgen. Dazu ein doppelflutiges Auspuffendrohr, das echt gut aussah, den Sound etwas verbesserte, aber leider die Abgasgeschwindigkeit auch soweit herabsetzte, dass mein Kofferraumdeckel ab diesem Zeitpunkt immer völlig verrußt war.

                                 Ich
                                 Der Audi 1989

1989 wurde ich zur Bundeswehr nach Schwanewede bei Bremen eingezogen und verbrachte meine Soldatenzeit im Unteroffizierskasino als Kellner. So habe ich zwar nie Schießen gelernt, aber dafür kann ich sieben angerichtete Dessertteller auf einmal tragen, weiss wie man einen guten Fond bereitet oder Steaks richtig pouchiert und dass man sehr viel Akohol trinken muss, bis der Körper einen zwingt sich zu übergeben.

1990 begann ich mein Ingenieurstudium an der Ruhr-Universität Bochum. Meine Bochumer Zeit beendete ich 1993 mit dem Vordiplom. Danach gönnte ich mir den grünen Strichachter, den ich in der Zeit zwischen abgeschlossenem Vorstudium und begonnenem Hauptstudium restaurierte. Meinen Audi habe ich dann mit 450.000 km verkauft.

1993 bin ich dann nach Aachen gezogen, um Fahrzeugtechnik an der RWTH zu studieren.

1995 arbeitete ich im Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen,

1996 absolvierte ich ein Praktikum bei der Volkswagen AG in Wolfsburg.

1997 habe ich mein Studium beendet und begonnen bei Ford in Köln in der Getriebentwicklung als Diplom-Ingenieur CAE Berechnungen zu vollführen. In diesem Zuge habe ich mich vorrangig mit dem Geräuschverhalten von Stirnradverzahnungen beschäftigt und dazu die in Kreisen berühmte FE-Stirnradkette des WZL der RWTZ Aachen weiterentwickelt. Ebenso habe ich mich sehr sehr intensiv mit der Herstellung, Messung und Einstellung von Differentialkegelrädern beschäftigt. Ich durfte um die halbe Welt reisen und in schmutzigen Schmiedebuden und sauberen (und gekühlten) Messräumen den Menschen vor Ort erklären, wie man diese Kegelräder verbessern kann

1998 bin ich in meine Geburtsstadt ins Ruhrgebiet zurückgezogen. Bis

1999 fuhr ich den grünen /8 jeden Tag. 1999 habe ich einen schicken Golf II für 400DM gekauft, repariert, bin 40.000km damit gefahren und habe ihn ein Jahr später für 750DM wieder verkauft. Und ich hatte viel Spaß mit diesem Golf.

                                    Ich
                                    Mein Golf

2006 wechselte ich von Ford zu Getrag-Ford Transmissions. Das war ein lustiger Stellenwechsel, bei dem sich nichts änderte, außer dass ich nun einen anderen Vertrag hatte, Vertrauensarbeitszeit, mehr zu tun und auch mehr Geld bekam.

2008 wechselte ich dann von der Berechnung in den Versuch und war ab sofort Teamleiter für die verbrennungsmotorischen Prüfstände (PT-Dynos) bei Getrag-Ford. Ja das machte Spass, ich der Schrauber der alten Autos durfte mich hauptächlich mit Steuergeräten rumplagen und mir überlegen, wie man das Steuergerät davon überzeugen kann, dass der Motor in einem Auto und nicht auf dem Prüfstand läuft.

Im selben Jahr bin nach Leverkusen gezogen. Es bagann eine neue Zeit, ich hatte viel Zeit zum Gitarrespielen, zum "Schrauben bis der Arzt kommt", zum Lesen und zum Schreiben meiner Homepage.

2013 war ich dann verantwortlich für den Prototypenaufbau eines neuen Doppelkupplungsgetriebes, das bei GETRAG "Powershift" hieß. Das war eine sehr schöne Zeit, in der ich meine Fähigkeiten als Ingenieur und Schrauber kombinieren konnte. Nach Ende des Projektes war de Spaß bei Getrag-Ford dann aber auch irgendwie weg. Meine Arbeit schaffte ich bequem in 2h pro Tag und mir war langweilig.

2015 traten dann zum Glück einige mir nicht unbekannte Gesellen an mich heran und fragten, ob ich nicht Lust hätte das gemachte Nest zu verlassen und mich einer neuen Herausforderung bei Klingelnberg zu stellen. Ich sollte die Softwareabteilung im Messgerätebau leiten. Ich dachte, "OK, das kann ich noch nicht, das werde ich versuchen". Seit 2016 arbeite ich deshalb bei Klingelnberg in Hückeswagen und darf mich hier intensiv um viele Leute kümmern, die mir alle sehr viel bedeuten. Nebenbei bechäftige ich mich auch um Software zum Messen von Zahnrädern und anderen Bauteilen.

2023 weiß ich immer noch nicht, wie es weitergehen wird, das weiß nur der liebe Gott, der ja bekanntlich über unsere Pläne lacht. Er hat mich bisher sehr weise auf meinem Weg begleitet hat. Dafür und auch für die Menschen, die er mir zur Seite gestellt hat, bin ich sehr dankbar.

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Im Juli 2023